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Ein Dannschn ist ein meist wie ein Labyrinth verwirrend und verschachtelt angelegtes System von grauslichen unterirdischen Räumen und Gängen. Dort lauern heimtückische Fallen und oft noch heimtückischere Ungeheuer, die nicht wahrhaben wollen, dass man den Dannschn ‚Dungeon‘ schreibt.

DragonMarketIn Rollen-, Brett- und Computerspielen findet man die Dannschns in der Regel fix und fertig vor. Das engt die eigene maliziöse Phantasie unangemessen ein. Deshalb gibt es neuerdings Planungsunterlagen, um den strengen Vorgaben den DuBauG (DungeonBauGesetz) entsprechend eigene Dannschns anlegen zu können.

Das geschieht in drei folgerichtigen Schritten. Erst Dannschn anlegen, dann den Laufweg eines Helden in einem fremden Dannschn planen und schließlich den eigenen Dannschn gegen einen Zudringling verteidigen.

In der ersten Phase bieten ausgespielte Karten Mauern, Monster oder Fallen, die auf dem Plan mit acht mal zehn Feldern einzuzeichnen sind. Nun ist es nicht jedermanns Sache, auf Anhieb erkennbare Orks, Goblins oder Drachen darzustellen. Mit den beigelegten Schablonen gelingt das aber mühelos. Zudem sind – am besten unter einem schützenden Monster verborgen – Schätze zu deponieren. Haben alle ihre 14 Karten abgearbeitet gibt jeder seinen Dannschn dem linken Nachbarn, der darin den Weg einzeichnet, den ein tapferer Held in der dritten Spielphase zu absolvieren hat. Da kann jeder seiner üblen Gesinnung freien Lauf lassen.

Dann kommt es zum Showdown. Jeder bewegt Helden in einem gegnerischen Dannschn. Fallen fügen Schaden zu, Monster werden mit Würfeln bekämpft. Zur Verstärkung dienen wieder die Karten; diesmal mit Aktionen. Zudem wirkt sich nun drastisch aus, wie die Spieler gratis gelieferte Aufwertungen zuvor verteilt haben. Am Ende gibt es Punkte für die nicht von einem Helden ins Jenseits beförderten Monster, zusätzlich, wenn diese auf einer Schatztruhe hocken und für den Tod des Helden im eigenen Dannschn.

Auf den ersten Blick schreckt das 16-seitige Regelheft. Es liest sich aber amüsant, ist glasklar und leicht verständlich.

Doodle Dungeon von Ulrich Blum, Pegasus, 2 bis 4 Spieler ab 10 J., 45 bis 60 Min., ca. 25 €, pegasus.de