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Es mag wohl daran liegen, dass ich kein Teenager mehr bin, dass ich es nicht genieße, Spielregel in weißer Schrift auf blassem, lindgrünem Untergrund zu entziffern. Soweit der Mangel des Spiels.

DragonMarketEin gutes Dutzend unterschiedlicher Früchte hat der Urwald zu bieten. Kärtchen liegen in drei Kolonnen aus. Wer am Zug ist nimmt alle Karten einer solchen Gruppe und ergänzt dann aus dem Vorrat je eine Karte in jeder Reihe. So weit, so einfach.

Die Fruchtsorten sammelt man tunlich getrennt, um den Überblick zu behalten, was man schon hat und auf was man ein begehrliches Auge werfen sollte. Natürlich sieht man auch, was die Mitspieler sammeln und schnappt ihnen bisweilen wertvolles Obst vor der Nase weg.

Auf jeder Frucht-Karte stehen Zahlen. Sie geben an, wie viele Punkte zu erbeuten sind. Oder wie viele man damit verliert. Zwei Maroni bringen magere drei Punkte. Hat man jedoch alle fünf kommen 15 Punkte aufs Konto. Zitronen hingegen sind ganz mies. Wie wenn eine mit zwei nicht schon genügen würde bringt die zweite gleich acht Minuspunkte ein. Wiederum andere Sorten sind nur für den ergiebig, der die Mehrheit erbeutet hat. Im späteren Verlauf der Partie tauchen großschäblige Tukane auf, die dem Spieler Nutzen oder einem Mitspieler eine durchaus unerwünschte Wirkung bescheren.

Das alles ist rund, flüssig und geht leicht von der Hand. Die Grafik muss man mögen und ist so deutlich, dass die Früchte am Ende der Regel aufgelistet werden. Die Gestaltung spielt aber keine tragende Rolle. Was zählt ist ausschließlich der Reiz eines pfiffigen schnellen Spiels. Und: Es kommt in einer kleinen, kompakten, soliden Schachtel. Gediegene schweizer Qualität.

Tucano von Théo Rivière, Helvetiq, 2 bis 4 Spieler ab 6 J., ca. 15 Min., ca. 8 € + Versand, helvetiq.com