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Zu Beginn des 13. Jahrhunderts schrieb Priester Ordericus ein umfassendes zeitgenössisches Geschichtsbuch, die Historia Ecclesiastica. Darin erwähnt er einen üblen Geist, den ‚gobelinus‘.

DragonMarketSeither wabern dessen Abkömmlinge, die Goblins, durch die Literatur und machen sich besonders gern in Filmen unnütz. Hässlich Plagegeister sind sie, hinterhältig und niederträchtig. Aber wenigstens blieben sie bislang meist auf dem Boden.

Doch bei den Goblins wird alles immer schlimmer. Neuerdings können sie auch fliegen. Nicht aus eigener Kraft. Doch gerne lassen sie sich zielgerichtet von einem Katapult über die Mauern einer Burg schleudern, um dort die Schatzkammern zu plündern. Schlimmer noch: Dem Burgherrn zum Hohn hinterlassen sie in aller gebotenen Dreistigkeit auf den Dächern ihre Duftmarken, indem sie dort ihre Totems aufschichten.

Die Schachtel enthält üppiges Material in einer raffinierten Konstruktion aus Pappe, die 16 quadratische Räume schafft. In die Mitte steckt man einen Turm. Oben wird der König platziert. Eine Position, die er nicht nicht lange behaupten wird. Die Räume der Burg werden mit Münzen und Diamanten bestückt. Und dann geht die Ballerei los.

Die Goblins aus Holz befördert man mit gefühlvoller Kraft über eine Wippe. Stehend abgeschossen fliegen sie in höherem Bogen, flach geschleudert ist auch die Flugbahn flach. Das hat man schnell im Gefühl. Treffen die Goblins in passende Räume dürfen sie dort Schätze rauben. Damit kauft man weitere abfeuerbare Goblins.

Oder man erwirbt vier rutschige Teile, die ein Totem darstellen. Die stapelt man auf kleine Plättchen mit Dachziegelmuste. Vier gelten als eine der Siegbedingungen.

Ich habe die an sich sehr solide Konstruktion der Burg mit den aufgesetzten Dächern mit Uhu fixiert. Das hat sich bewährt, denn bei diesem Spiel geht es schwungvoll und manchmal auch hektisch zu. Vor allem, wenn vier Goblinschleuderer am Werk sind. Das ist mehr, als schlichter Kinderspaß. Hier haben wir ein gelungenes, turbulentes Familienspiel in erstklassiger Qualität und sehr vergnüglicher Gestaltung!

Flyin‘ Goblin von Corentin Lebrat und Théo Rivière, Iello, Vertrieb Huch, 2 bis 4 Spieler ab 8 J., ca. 30 Min., ca. 32 €, hutter-trade.com