Drucken

Ludologen fahren nicht etwa goldkettchenbehangen im schwarzen Maserati durch die Gegend, sondern beschäftigen sich, finanziell wohl weniger einträglich als ähnlich klingende Einnahmequellen, mit der Erforschung des Spiels. Da unterscheiden sie fein zwischen „Kartenspiel“ und „Spiel mit Karten“.

Imagenius 150Skat oder Schafkopfen zählt zu den waschechten Kartenspielen. Raise hingegen nutzt Karten als ebenso begleitendes wie unabdingbares Material.

Geschickt ist die Häufigkeit von farbigen Symbolen auf den sieben bunten Würfeln verteilt, inklusive einiger lästiger Blankoflächen. Jeder Spieler bekommt den gleichen Satz von dreißig Symbolkarten. Der Spielplan sieht aus, als sei er lediglich eine aufwändige Zählleiste für die erbeuteten Siegpunkte, erweist sich aber rasch als Herzstück des Geschehens.

Einer lässt die Würfel kullern und reiht sie sortiert neben den gleichen Symbolen am Spielfeldrand auf. Die zählen nun für alle. Durch die Bildchen am Spielfeld gibt es für jede Auslage noch einen Punkt drauf. Eine Punktwertkarte gibt für jeder Runde vor, welche Werte mindestens aus der Hand gegeben werden müssen. Reihum markiert jeder sein Ergebnis auf dem Spielfeld. Dann erst beginnt das eigentliche Spiel. Wer am weitesten zurück liegt darf wieder Handkarten ausspielen, um zumindest den Vorletzten zu überholen. Passt er, so kommt sein Zählstein vom Brett. Das geht voran, bis nur noch einer übrig bleibt. Der bekommt nicht nur die Punktekarte der Runde, sondern dazu auch noch alle ausgespielten Karten, was am Ende Siegpunkte einfährt. Das elegante Dilemma dabei: Man muss mit dem Ausspielen hoher Werte vorsichtig sein. Die braucht man noch in den folgenden Runden. Sonst steht man Ende mit ziemlich leeren Händen da...

Raise von Peter Prinz, Piatnik, 2 bis 5 Spieler ab 10 J., sehr unterschiedliche Angebote zwischen 15 und 28 €, piatnik.com