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Von 200 Geschlechtertürmen in Florenz und 180 solchen Bauwerken in Bologna ist heute so gut wie nichts mehr übrig. Die meisten wurden abgetragen oder fielen Bränden oder auch Erdbeben zum Opfer. In Bologna stehen gerade noch der Asinelli und der Garisenda Turm. Deshalb ist San Gimignano mit fünfzehn erhaltenen Türmen heute die Attraktion für Touristen, die solche Prunk- und Verteidigungsanlagen reicher Bürger und Patrizier sehen wollen. Mit nur drei stolzen Türmen nimmt sich Volterra dagegen eher bescheiden aus.

DragonMarketEs ist bezeichnend für den kleinen Verlag, dass er als Titel für ein pfiffiges Turmbauspiel den Namen des kleineren, bescheideneren toskanischen Orts gewählt hat. Denn dieser Verlag macht kein schreierisches Marketinggeplärr, sondern tritt mit bescheidener Ruhe auf. Einer gelassenen Sicherheit, die sie aus kompromissloser Qualität und erstklassiger Gestaltung schöpft.

Das elegante quadratische Schächtelchen enthält je zehn glatt polierte dunkle und helle Holzkacheln, die schachbrettartig ausgelegt werden. Wer am Zug ist bewegt seinen Stein auf eines der benachbarten Felder gleicher Farbe und stapelt ein oder zwei Plättchen, bei denen oben auch die eigene Farbe zu sehen ist, auf einen benachbarten Turm um. Die Reihenfolge dieser beiden Züge ist beliebig – und damit hat man schon die ganze Spielregel gelernt. Wer den höheren Turm besitzt, wenn einer dieser beiden Züge nicht mehr ausgeführt werden kann gewinnt.

Das klingt alles sehr einfach und spielt sich leicht aus der Hand. Doch bald merkt man, dass jeder Zug gut geplant und wohl überlegt sein muss, will man nicht dem Gegenüber in die Hand spielen.

Volterra von Julien Griffon, Steffen-Spiele, 2 Spieler ab 8 J., ca. 14 €, steffen-spiele.de