Was mag das nur für ein Blödsinn sein, dachte ich, als ich die Packung aufmachte. Es fängt mit der senkrechten Schachtel an, die getrost um ein Drittel weniger hoch sein dürfte; das Spiel hätte immer noch ausreichend Platz. Doch dann sehe ich Wolfgang Warsch bei der Autorenangabe…?

DragonMarketEin Dutzend erstklassiger, geistreicher Spiele stammt von ihm. ‚Die Quacksalber von Quedlinburg‘, hat die Jury ‚Spiel des Jahres‘ 2018 viel zu hoch als Kennerspiel eingestuft. Die Auszeichnung als „Spiel des Jahres“ wäre der Qualität als waschechtes (ist schon richtig geschrieben – obgleich ‚warschecht‘ auch gepasst hätte) Familienspiel besser gerecht geworden. A propos Auszeichnungen: Der österreichische Autor ist hauptberuflich Krebsforscher. Seine Leistungen auf diesem Gebiet wurden auch schon mehrfach ausgezeichnet.

Aus dem transparenten gleitet ein Turm aus kleinen, bunten, weichen Kugeln. Sie fühlen sich filzig an, und bei dieser Erkundung zerfällt der Turm mühelos. Also wieder hinein in den Becher, zusammendrücken, Deckel drauf. Jetzt umdrehen. Der Deckel wird zur Basis, wenn der Becher abgehoben wird. Bunte Scheiben geben vor, welche Farbe aus dem Turm entnommen und höher wieder ein- oder filzverhakt auch nur angesetzt werden soll. Geht ganz leicht. Jedenfalls zu Beginn. Doch die Schwerkraft lässt sich auch bei diesem Spiel nicht außer Kraft setzen. Weiter unten herausnehmen, höher ansetzen: irgendwann fällt etwas herunter. Dann gibt es drei Strafaktionen durch Erschwerungen. Ein Auge zuhalten, nur Zeige- und Mittelfinger nehmen…

Wer den Turm umschmeißt hat verloren. Kein abendfüllendes Programm, aber eine amüsante Unterhaltung für zwischendurch.

Die Knuffies von Wolfgang Warsch, Alex Hague und Justin Vickers, Schmidt, 2 bis 4 Spieler ab 6 J., ca. 15 Min., ca. 17 €, schmidtspiele.de