Alle reden von erneuerbaren Energien. Eine der am längsten genutzten, gerade in Bayern, ist die Wasserkraft. Dass Wasserkraft aber auch ein komplexes Thema und ein knallhartes Wirtschaftsspiel ist, erfahren wir bei dem von der Jury empfohlenen Kennerspiel gleichen Namens. Klug vorausplanend setzen wir unsere Arbeiter ein, um Bagger und Betonmischer zu erwerben und mit ihnen Staumauern und Kraftwerke zu errichten.

DragonMarketDen Strom verkaufen wir. Dabei müssen wir genau beachten, an welcher Stelle wir bauen, denn das Wasser fließt nun mal vom Berg ins Tal. Und wir müssen dafür sorgen, dass genügend Wasser fließt. Entsprechende Leitungen und Pumpstationen können wir kurzzeitig an Mitspieler vermieten oder selbst anmieten und auch hier etwas verdienen. Dem zeitlichen Ablauf von Baumaßnahmen und mittelfristig eingesetzten Geräten wird durch einen innovativen Mechanismus Rechnung getragen. Und immer steht die zu gewinnende und zu vermarkende Energie im Fokus. Denn nur damit fahren wir mit unserem Unternehmen ausreichend Siegpunkte ein. Dieses Spiel ist etwas wirklich Besonderes in der Verzahnung der verschiedenen Abläufe und Aktionen. Gelegenheitsspieler sollten eher die Finger davon lassen. Wer sich aber dem intensiven Regelstudium und einer zwei- bis dreistündigen spannenden Spieldauer öffnet, der wird auch durch ein besonderes Spielerlebnis belohnt.

Wasserkraft ist nach der Jahrhundertwende in einem dystopischen Ambiente angesiedelt und entsprechend stimmungsvoll illustriert. Regel und Ausstattung sind ein Genuss für sich, was den Einstieg in ein solch komplexes Werk sicherlich erleichtert.

Wasserkraft von Tommaso Battista und Simone Luciani bei Cranio Creations/Feuerland, Grafik von A. de Luca, R. Kuteynikov, M. Alocci, R.Audia, 1 bis 4 Spieler ab 14 Jahren, ca. 120 Minuten, ca. 68 Euro