„Der Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank“ hat Bertold Brecht mit überzeugender Klarheit festgestellt. Unsereiner scheitert mit so einem Start-up-Vorhaben vermutlich an der überbordenden Bürokratie und begnügt sich folglich mit ganz ordinären Einbrüchen.

Imagenius 150Wir verlegen das Aktionsgebiet nach Arizona, wo der magere Erlös für gute Nuggets in windigen Banken hinterlegt wird. Dort befinden wir uns in guter Gesellschaft, obgleich auch in diesem Metier eine Frauenquote wünschenswert wäre. Denn nur 25 Prozent der dort tätigen Bankräuber sind weiblich.

Für den Bankraub dient handelsübliche Ausrüstung: Brechstange, Dynamit, Spitzhacke oder auch gerne mal ein Schießeisen. Jeweils drei Geldhäuser stehen zur Auswahl. Sie alle achten auf klare Kommunikation. Die benötigten Einbruchswerkzeuge sind übersichtlich auf der Außenfassade abgebildet.

Reihum legt jeder zwei Karten an eines oder verteilt an zwei Gebäude. Wer glaubt, dass die Gesamtmenge an deponierten Einbruchshilfen genügt ,darf aufdecken. Reicht die Menge wird das Gebäude umgedreht und wird zu Cash. Doch man kann Überraschungen erleben. Man weiß nicht, was die anderen abgelegt haben. Da findet sich schnell mal ein Kojote, der die nächstfolgende Karte beseitigt. Oder ein Aasgeier unterbricht kurzfristig das weitere Aufdecken, wodurch der nächste in der Runde leichteres Spiel hat, weil er die schon aufgedeckten Karten sieht. Bisweilen verdoppelt ein Zaubertrank den Wert der folgenden Karten oder ein Joker ersetzt, was gerade fehlt.

Sicher ist das kein abendfüllendes Programm, aber doch ein recht amüsantes Spielchen für Zwischendurch.

Dollars Wanted von Anna Oppolzer und Stefan Kloß, Huch, 2 bis 5 Spieler ab 7 J., ca. 20 Min., ca. 8 $ (falsch: natürlich Euro!), hutter-trade.com