Der Dodo (Raphus cucullatus) starb etwa 1690 aus. Es unterliegt der Interpretation, ob das an Zutraulichkeit oder phänomenaler Dummheit lag. Der plumpe, flugunfähige Vogel hatte jedenfalls keinerlei Scheu vor den auf Mauritius anlandenden Seeleuten, die sein Fleisch fad und zäh, aber dennoch essbar fanden.

Dodo ahoiDie Eier – und damit sind wir beim Thema – fielen eingeschleppten Ratten und/oder mitgebrachten Schweinen zum Opfer, soweit sie nicht auch in der Bratpfanne des Schiffskochs landeten. Ohne Eier keine kleinen Dodos, ohne kleine Dodos kein großer Dodo, der wiederum Eier legen konnte.

Das Ei des Dodos scheint es den beiden Autoren angetan zu haben. Bereits vor vier Jahren ließen sie das gleiche plumpe, wohl mit einer zähen Masse gefüllte Ei eine schräge Rampe herunterrollen. (Titel Dodo, Kosmos). Nun ist schon wieder ein allerallerletztes Ei gefunden worden, das dingend einer Rettungsaktion bedarf. Es muss per Schiff auf eine Insel gebracht werden, auf der es vor Seeleuten ganz allgemein, Schiffsköchen im Besonderen, sowie vor Ratten und Schweinen sicher ist.

Das Ei rollt, dem zähflüssigen Innenleben folgend, auf einem kippeligen Boot hin und her. Ein Dodo als Gegengewicht soll verhindern, dass das Ei von Bord plumpst. Hinzu kommt ein Spielplan. Der Ablauf wird gesteuert durch Plättchen, die ein kleines Schiffchen auf dem Spielplan nach einem Mau-Mau-Mechanismus aufsammeln kann.

Gewinnen können die Spieler nur gemeinsam, wenn sie alle Inseln abgeklappert haben – und das ominöse Ei dann immer noch nicht im Meer gelandet ist. Kein großes Strategiespiel, aber ein durchaus vergnüglicher Spaß mit dem wie von Geisterhand bewegten Ei.

Dodo Ahoi von Marco Teubner und Frank Bebenroth, Illustration: Lisa Guisquier, Grafik: Andreas Resch, Kosmos, 2 bis 4 Spieler ab 7 J., ca. 25 Min., ca. 29 €, kosmos.de