‚Spoilern‘ heißt, ungebeten die Auflösung eines Thrillers oder den unerwarteten Ausgang eines Buchs zu erzählen. Öffnet man die Schachtel dieses – ja was ist das eigentlich? Ein Spiel? Ein…? – springt sofort die Spoilerwarnung ins Auge. Nix anschauen! Noch nix aufmachen! Erst mal den Spielplan auslegen.

DragonMarketHui, da braucht es Platz! Ein Plakat von fast einem Quadratmeter Größe zeigt – ja was zeigt er eigentlich? In hauchdünnen schwarzen Linien, wie fein auf einem Plotter ausgedruckt, breitet sich schwarzweiß eine verwirrende Vielfalt von Straßen, Häusern, Autos und winzigen Figürchen, Tierchen und Gerätschaften aus. Das kennt man doch aus diversen Wimmelbild-Büchern!

Die Spoilerregeln beachtend zerlegt man die beiden Kartenstapel in sechzehn kleine Päckchen, ohne den Rückseiten einen Blick zu gönnen und greift sich den ‚Zylinder‘ als Einführungsfall. Die Rückseite der Deckkarte erklärt knapp, mit welchem Ergebnis die mitspielenden Detektive konfrontiert sind. Erster Schritt: Auf dem Plan ist die Kneipe zu finden. Da steht der arme Mann ohne Hut. Die Kartenrückseite bestätigt, ob die gefundene Stelle stimmt. Dann geht es weiter. Würstchenbude suchen. Was ist anschließend passiert? Wie wurde der schöne Zylinderhut entwendet? Wo finden sich die Täter mit der Beute?

So ganz nebenbei hat man die Regeln verstanden. Die folgenden fünfzehn Fälle werden immer schwieriger. Die winzigen, aber dennoch unterscheidbaren Figürchen kommen immer wieder auf dem Plan vor, sodass man den Hergang jedes Verbrechens Schritt für Schritt, wenngleich oft über weite Strecken, verfolgen kann.

Helles Licht ist wichtig. Eine gute Lupe schadet nicht.

Micro Macro Crime City von Johannes Sich, Edition Spielwiese, Vertrieb Pegasus, 1 bis 4 (oder auch mehr) Spieler ab 8 J., ca. 25 €, edition-spielwiese.de, pegasus.de