Das Tal von Everdell ist beinahe paradiesisch. Unter einem schützenden Blätterdach lebt eine Gemeinschaft von Tieren glücklich und zufrieden. Sie bewirtschaften Felder, bauen Erze in Minen ab und sorgen mit Schule, Bücherei und Universität für den nötigen Intellekt. Wer am Zug ist, setzt eine seiner hölzernen Tierfiguren auf dem großen Spielplan ein und bekommt dafür Holz, Harz, Stein, Beeren oder Karten.

DragonMarketOder er spielt eine Karte und erweitert damit seine eigene kleine Stadt im Tal durch Gebäude und Einwohner. Das kostet allerdings entsprechend Ressourcen. Zu manchen Bauwerken gibt es passende Wesen. So steht dem Gericht die ehrwürdige Schildkröte als Richterin vor und in der Schule lehrt die Drossel. Bestimmte Karten kann man klug kombinieren, was natürlich am Ende zusätzliche Punkte bedeutet. Der große Immerbaum am Kopf des Spielplans führt die Spieler durch ein Everdelljahr und hält Überraschungen wie Extra-Aufgaben, Produktionsschübe und neue Arbeiter bereit. Fallen die letzten Herbstblätter, wird abgerechnet.

Everdell ist ein anspruchsvolles Spiel, das sich schon nach der ersten Runde recht zügig spielen lässt. Man sollte sich ein wenig Zeit für die Vorbereitung nehmen: Das Regelheft mit einem Glossar für die einzelnen Karten und die Illustrationen führen dabei nicht nur ausgezeichnet ins Spiel ein, sondern sind dazu noch überaus liebevoll und stimmig gemacht. Ein spielerischer und optischer Genuss.

Everdell von James A. Wilson bei Starling Games, Vertrieb Pegasus, Grafik von Andrew Bosley, 1 bis 4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 40 bis 80 Minuten, ca. 60 Euro