Dass Kinder im und durch das Spiel lernen ist eine Binsenweisheit. Vieles, wahrscheinlich mehr, als wir Erwachsenen vermuten, müssen sie selbst durch Versuch und Irrtum herausfinden. Wenn man den Kids dabei immer hilft, einen Turm aus Bausteinen standfest aufzustapeln, werden sie wohl nie die Gesetze der Statik erfassen.

Aber man muss den Nachwuchs auch nicht immer ganz allein experimentieren lassen, um die Welt zu begreifen. Es gibt Spiele, die Entwicklungsschritte unterstützen. Und weil man gar nicht früh damit beginnen kann, das logische Denken zu schulen, brauchen die Kleinen auch gelegentlich passende Anreize.

Es gehört zu den bewährten Ammenmärchen, dass abstrakte Spiele stets in eine nette Story eingekleidet werden müssen, um sie dem Kunden schmackhaft zu machen. Bei Genius Junior lautet das Narrativ, dass die Bienenkönigin verzweifelt um Hilfe ruft, um die Waben richtig zu füllen. Die werden dann mit bunten Bauteilen bedeckt. Bienenwaben sind nun mal nicht knallbunt, sondern, wenn mit Wachs verschlossen, ziemlich blässlich. 

Macht aber nichts. Das Spiel spricht für sich. Die Regel ist umwerfend kurz. Sechs bunte Würfel bestimmen Plätze auf dem Spielplan. Die werden mit Bienenklötzchen belegt. Auf der verbleibenden Fläche müssen die bunten Elemente untergebracht werden. Manche bestehen aus vier, andere aus drei oder auch zwei verbundenen Sechsecken aus lackiertem Holz. Geschickt sind sie mit Stäben verbunden, damit sie auf der Kunststofffläche, die als Spielplan dient, verrutschsicher ablelegt werden können.

Auch kleine Kinder haben ihren Entdeckerspaß mit der Tüftelei. Nur überfordern darf man sie nicht. Also: rechtzeig aufhören!

The Genius Junior von Aron Lazarus, HCM Kinzel, 1 Spieler ab 3 J., Spieldauer behutsam dosieren!, ca. 24 €, hcm-kinzel.eu

 

 

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