Dem Cambridge Dictionary zufolge heißt ‚trekking‘, eine lange Distanz zum Vergnügen zu Fuß zurückzulegen, konkret also hiking. Das klingt viel moderner als altbackenes Wandern. Vor allem, wenn es nicht per pedes durch unwegsames Gelände, sondern auf einer Neoprenmatte mit 108 fantasievoll illustrierten Karten durch den Zeitenlauf der Geschichte geht.

TrekkingZunächst bekommt jeder Spieler vier Tableaus, von denen er drei seiner Wahl für die drei Spielrunden nutzt. Belegt mit Chips bringen sie – sehr unterschiedlich verteilte – Punkte.

Auf der Matte liegen sechs Karten zur Auswahl, jede mit einer Jahreszahl. Man wählt eine, die zeitlich weniger weit zurückreicht, als die schon gesammelten, bekommt dafür Chips und manchmal auch einen Kristall. Ziel ist, möglichst viele Karten aneinanderzureihen, weil das Punkte bringt. Das wäre einfach, gäbe es da nicht auch die Zeitscheibe. Jede Karte gibt Schritte vor, von eins bis vier. Ist man einmal im Keis herum ist eine Kartensammlung voll und die nächst muss begonnen werden. Diese Zeituhr hat es in sich. Wer am weitesten zurück liegt zieht zuerst. Bei mehreren gestapelten Spielersteinen kommt der oberste zuerst; die anderen folgen. Das kann so richtig wehtun, wenn man zusehen muss, wie die Mitspieler sich die Karten aus der Auslage holen, die man gut hätte gebrauchen können, weil man nicht dran ist. Oder wenn eine begehrte Karte weitergeschoben wird, um einen leeren Platz zu füllen, was aber nicht die richtigen Chips bringt.

Das Ganze greift klug ineinander. Die downtime, die Wartezeit, bis man wieder am Zug ist, verbringt man damit, den nächste Zug zu planen – was oft wenig nützt, weil sich inzwischen alles verschoben hat – aber auch in der Beobachtung, was die Mitspieler gerade brauchen.  Ein ausgezeichnetes, aber auch ein wenig anspruchsvolles Familienspiel.

Trekking: Reise durch die Zeit von Charlie Bink, Illustration Eric Hibbeler, Empfehlungsliste Spiel des Jahres, Game-Factory, 1 bis 4 Spieler ab 10 J., ca. 30 bis 60 Min., ca. 32 €, gamefactory-spiele.com